frauen in der wissenschaft.
eine stellungnahme der leopoldina.
Die Leopoldina hat sich in einer Arbeitsgruppe, an der ich intensiv mitgewirkt habe und die von Ute Frevert geleitet wurde, mit dem Geschlechterverhältnis in der Wissenschaft befasst. Eine daraus entstandene Stellungnahme wurde nun veröffentlicht!
Darum geht’s in der Stellungnahme
Nach wie vor dominieren Männer das deutsche Wissenschaftssystem, und Frauen sind in Führungspositionen eklatant unterrepräsentiert, ebenso werden deutlich weniger Frauen als Männer auf hochrangige Professuren berufen. Das ist nicht nur ein Gerechtigkeitsproblem. Es gefährdet auch die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wissenschaft. Verzichtet die Wissenschaft auf die Kreativität von Frauen, nimmt sie Schaden: im internationalen Wettbewerb und im Wettbewerb mit dem außerakademischen Arbeitsmarkt um exzellentes Personal. Diversität steigert den Erfolg – das gilt auch für die Wissenschaft.
Eine Arbeitsgruppe der Leopoldina hat sich mit der Unterrepräsentanz von Frauen im deutschen Wissenschaftssystem eingehend und differenziert auseinandergesetzt. Ihre Mitglieder kommen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, manche von ihnen beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit geschlechterpolitischen Ungleichheiten und Diskriminierungen.
Die Arbeitsgruppe hat Erfahrungen und Erkenntnisse zur Geschlechterverteilung auf verschiedenen akademischen Hierarchiestufen zusammengeführt und, wo vorhanden, entsprechendes statistisches Material aufbereitet. Darüber hinaus hat sie die Expertise von Wissenschaftsförderungsinstitutionen, ausländischen Universitäten und Wirtschaftsunternehmen herangezogen. Daraus ergab sich ein Gesamtbild, das es erlaubt, allgemeine Trends von den Besonderheiten des Wissenschaftsbetriebs zu unterscheiden und Empfehlungen auszusprechen, die auf die spezifischen Strukturen und Funktionsweisen des Wissenschaftssystems ausgerichtet sind.
Link zur Stellungnahme
Leopoldina: Die Nationale Akademie der Wissenschaften
Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Weitere Informationen zur Leopoldina gibt es hier.